Da die Vertikalstufen kleiner waren als das französische Standardmodell bestand die Agence de l'Eau darauf, deren Anzahl von 3 (wie vorgesehen) auf 5 zu erhöhen. Dies gab EcoStab die Möglichkeit in Zusammenarbeit mit der Universität Hannover, 5 verschiedene Vertikalstufen in einem Versuch in realer Grösse zu testen. Das Ergebniss bestätigte die Ergebnisse von Laborversuchen, dass die verschiedenen Aufbauten keine signifikanten Unterschiede in Redoxwert und Sauerstoffgehalt ergaben. Erst nach mehreren Jahren ergab sich ein Unterschied bezüglich eines eingesetzten industriellen Substrats (verstärktes Pflanzenwachstum). Allerdings rechtfertigt dieser Unterschied nicht die 5 mal so hohen Kosten dieses Substrats.

Da das als Vorflut dienende Gewässer ein Gewässer der Klasse 2 mit einem Bestand an Forellen ist ( SAGE 2012 )  wurde , obwohl von der Gesetzgebung nicht vorgeschrieben, eine Behandlung von Nitrat-Stickstoff von der Gemeinde gewünscht.

Mehrere Punkte erschwerten den Betrieb der Anlage. So wurden viele Klärgruben nicht stillgelegt, sondern nur ihr Ablauf an das Abwassersystem angeschlossen, was zu einem verringerten BSB Wert gegenüber dem CSB Wert führt. Ein solches Verhältniss führt normalerweise zu stark reduzierten Reinigungsleistungen. Es handelte sich um ein Mischwassersystem in das grosse Mengen Regenwasser eingetragen wurde.  Zudem liegt die Kanalisation teilweise in wasserführenden Schichten, was bei Beschädigungen grosse Mengen an Frischwasser in die Anlage spült. So war die hydraulische Belastung über Jahre hinweg das 4 bis 5 fache der geplanten Wassermenge.

 

Nach der Statistik der für das Abwasser zuständigen Behörde war die Anlage über Jahre die Pflanzenkläranlage mit der höchsten Effizienz im Departemen Haut Rhin.

2007 wurden bei einem Unfall große Mengen an Heizöl in die Anlage geleitet. Durch schliessen eines Beckens der ersten Etage könnte der Großteil aufgefangen werden. Allerdings musste in der Folge ein Teil der Becken abgetragen und ein Grossteil der Vegetation ersetzt werden, was vorrübergehend zu Einbussen in der Klärleistung führte.

 

    Zielwert 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Reinigungsrate in % BSB5 60% 96 58 86 95 97 99          
CSB 60% 89 65 80 87 95 93          
Schweb 50% 95 91 81 97 97 91          
NTK   87 23 85 92 84 86          
Ntotal   79 7 80 63 79 83          
Pt   61 3 28 39 52 42          

Quelle: Agence de l'eau; Original Veröffentlichungen