Der Lärmschutz ist ein relativ neues Gebiet der Ingenieurbiologie.

Hierbei spielen zwei verschiedenen Mechanismen eine Rolle: die Schalldämmung und die Schalldämpfung.

Die Schalldämmung beschreibt welche Frequenzen in welchem Umfang reflektiert oder weitergeleitet werden. Im Groben gilt bei tiefen Tönen wird über die Masse gedämmt. Die technische Lösung sind Schallschutzwände und Schallschutzdämme. Wobei in Erde auch  je nach Konsistenz und Oberfläche sehr verschiedene Effekt haben kann. Pflanzen haben hier einen entscheidenden Einfluss auf die Schallreflexion der Erde und somit auf die Weiterleitung.

In diesem Bereich gibt es neben den traditionellen technischen Lösungen auch Lärmschutzwände aus Gabionen mit verschiedenen Stein- oder Erdfüllungen.

 Hohe Töne werden von elastischen Materialien gedämpft. Dabei wird Schallenergie aufgenommen und in Wärmeenergie umgewandelt (Dissipation). Bei der Wechselwirkung zwischen Vegetation und Schall spielt die Reflexion des Schalls an den Blättern die wichtigste Rolle. Durch die Reflexion kommt es zu einer Mehrfachstreuung des Schalles und  Interferenzeffekten. Obwohl es sich nicht um geschlossenen Strukturen handelt wie z.B. bei Schaumstoffstrukturen, können die Resultate dieser Wirkungsweise als Dämpfung beschrieben werden.

 Optimal sind daher Kombination aus starren und beweglichen Elementen, die im Tieftonbereich Dämmen mit Vegetationselementen die im Hochtonbereich Dämpfen. Eine solche Lösung stellen Lärmschutzwände aus bepflanzten Gabionen dar. Oder auch erdgefüllte Betonelemente mit passender Bepflanzung, wobei auf die Transmission des Schalles durch die Betonelemente geachtet werden muss. Sonderfälle sind bepflanzte Hauswände mit vorgehängten Pflanzenelementen oder bepflanzten Gabionmatratzen.

 

Ein weiteres Sondergebiet der Ingenieurbiologie ist die Filterung von Luftschadstoffen. Hierbei werden Pflanzen bewusst zur Filterung von Staub oder zur metabolischen Bindung von Luftschadstoffen benutzt.

Bekannt ist die Bindung von Staub und Schadstoffen durch Moose und Flechten. Allerdings sind diese Techniken noch nicht großräumig einsetzbar, da die benutzten Pflanzen zum größten Teil selbst sehr empfindlich auf die Schadstoffe reagieren (Flechten) oder nur sehr bedingt an vertikalen Wänden überleben (Moose). Systeme mit höheren Pflanzen sind technisch sehr aufwendig und daher teuer.

Anders ist es mit metabolischer Luftreinhaltung im Innenraum. Da hierbei viel Verschiedenen Pflanzenarten eingesetzt werden können. Zudem sind ihre Kosten im Verhältnis zu Bau- und Unterhaltskosten eines Gebäudes in tragbarem Verhältnis.